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Xi Jinping rief bei Treffen mit Panchen Lama zu „nationaler Einheit“ auf

Tiroler Tageszeitung, 11.6.15 –

Chinas Staatschef Xi Jinping hat bei einem Treffen mit dem von der Regierung eingesetzten ranghohen tibetischen Geistlichen, dem Panchen Lama, für die „nationale Einheit“ geworben. Xi habe den Panchen Lama gebeten, die „patriotische Tradition“ des tibetischen Buddhismus fortzusetzen, berichtete die staatliche Tageszeitung „China Daily“ am Donnerstag.

Mit der Verwendung des Begriffs „patriotisch“ ist in China meist Loyalität zu den Behörden gemeint. Der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, hatte im Jahr 1995 einen Buben zu seinem Nachfolger bestimmt, der jedoch verschwand und unter Hausarrest stehen soll.

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Statt seiner ernannte Peking Gyaincain Norbu als eigenen Panchen Lama, der seitdem als Zeichen chinesischer Vorherrschaft in Tibet präsentiert wird. Tibetische Gruppen sehen den chinesischen Panchen Lama als Symbol für die Bemühungen Pekings, Kontrolle über die örtlichen religiösen Traditionen auszuüben.

China hatte Tibet im Jahr 1951 besetzt und sieht den Himalayastaat als Teil seines Staatsgebiets an. Der Dalai Lama lebt seit dem Jahr 1959 in Indien, von wo aus er für eine Autonomie Tibets wirbt. China wirft dem Dalai Lama vor, eine Abspaltung Tibets zu betreiben.

Das Treffen Xis mit dem Panchen Lama fand rund einen Monat vor dem 80. Geburtstag des Dalai Lama statt. Laut „China Daily“ versprach der Panchen Lama bei dem Treffen am Mittwoch, „unentwegt für die nationale Einheit und ethnische Harmonie“ eintreten zu wollen.

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