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Tibetischer Häftling in schlechtem Gesundheitszustand entlassen

phayul.com, 3. Oktober 2015 –
Am 30. September entliessen die chinesischen Behörden in der Provinz Gansu einen tibetischen politischen Gefangenen aus gesundheitlichen Gründen.

Der inzwischen 25jährige Lakyab wurde bei den landesweiten Demonstrationen gegen die chinesische Herrschaft 2008 inhaftiert, weil er angeblich versucht hatte, ein Regierungsgebäude und eine Polizeistation in der Ortschaft Tserima im Bezirk Machu niederzubrennen.

„Er wurde aus medizinischen Gründen entlassen, vor allem wegen eines Lungenschadens, den er sich als Folge der fortgesetzten Schläge und der Folterung in der Gefangenschaft zugezogen hatte“, teilte eine Quelle unter der Bedingung anonym zu bleiben RFA mit.

LakyabPrison

„Anfänglich war er zwei Jahre lang im Bezirks-Haftzentrum von Machu eingesperrt, aber später wurde er zwischen drei anderen Gefängnissen hin- und hergeschoben und übermässiger Folter und harten Bedingungen ausgesetzt“.

Seine Freunde und seine Familie im Dorf Nurma, Gemeinde Tserima, begrüssten die Nachricht von seiner Entlassung, obwohl er in körperlich schlechter Verfassung ist. Ein RFA zugegangenes Bild zeigt Lakyab mit einem Lächeln trotz seines Leidens und sieben langen Jahren von Gefängnis und Folter.

„Als er nach der Entlassung sein Dorf Nurma erreichte, kamen Junge und Alte, einfach alle, heraus, um ihn willkommen zu heissen, sie priesen ihn ob seines grossen Opfers für Tibets Unabhängigkeit, Religion und Kultur“.

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Tibeter im Exil haben den Verdacht, dass die chinesischen Behörden politische Gefangene, die bei schlechter Gesundheit sind, freilassen, weil sie deren Tod in der Haft befürchten. So erlag im März 2014 ein tibetischer politischer Gefangener, Goshul Lobsang, Monate nachdem er entlassen worden war, den schweren durch die Folter erlittenen Verletzungen (1).

Ein weiterer Tibeter, Tenzin Choedak, der eine 15jährige Haftstrafe verbüsste, starb zwei Tage, nachdem er im Dezember letzten Jahres seiner Familie übergeben worden war (2).

Und der 64jährige Lobsang Yeshi starb dieses Jahr im Krankenhaus in Lhasa kaum zwei Monate, nachdem er im Juli dieses Jahres zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden war.

(1) 21.3.2014, Vor viereinhalb Monaten aus ‚medizinischen Gründen’ entlassener Gefangener gestorben
(2) 7.12.14, Tenzin Choedak nach 6 Jahren Haft verstorben

Übersetzung: Adelheid Dönges, Revision: Angelika Oppenheimer, Arbeitsgruppe München IGFM

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  1. Das Vorgehen der chinesischen, illegalen Besatzungsarmee, deren Helfer und Polizei ist in keiner Art und Weise, weder berechtigt – nachvollziehbar oder gar entschuldbar.
    Ich verurteile das Verhalten der chinesischen Regierung aufs schäfste. Ich verurteile aber in gleichem Masse das inaktive Verhalten der westlichen Regierungen gegenüber Tibet und damit auch SH XIV Dalai Lama gegenüber. Er wird nur zu oft einfach als Gast geduldet, sogar von unserer Regierung, einer Regierung dich sich nur zu gerne das Wort „Menschenrecht“ auf die Visitekarte schreibt.

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