Allgemein

Tibet-Information der GSTF vom 12. Mai 2016

Mutter von 5 Kindern verbrennt sich

Erst jetzt wurde wegen einer Nachrichtensperre bekannt, dass sich am 23. März Sonam Tso selbst verbrannte. Die Mutter von 3 Töchtern und 2 Söhnen, deren Alter mit Mitte 50 angegeben wird, zündete sich nahe dem Kloster Dzoege Sera in der Präfektur Ngaba an. Sie hätte laut Informanten während einer gemeinsamen Besorgung ihrem Mann gesagt, er solle voraus gehen, und sie werde bald nachkommen. Kurz darauf hörte dieser ihre Rufe nach einer Rückkehr des Dalai Lama und Freiheit für Tibet, während sie schon in Flammen stand. Ihr Mann und ihr Onkel, ein Mönch im Kloster, hätten vergebens versucht, das Feuer zu löschen. Sonam Tso starb kurz darauf im örtlichen Krankenhaus, in das sie noch gebracht worden war.

Ihr Onkel wurde für 8 Tage in Haft gehalten und verhört. Er musste alle Bilder, die er von dem Vorfall gemacht hatte, auf seinem Mobiltelefon löschen. Auch ihr Mann wurde dreimal zu Verhören einbestellt.

Die Zahl der Selbstverbrennungen in Tibet erhöht sich damit auf 145. Es ist die zweite Selbstverbrennung in diesem Jahr.

Radio Free Asia, 6. Mai 2016

Phayul, 7. Mai 2016

 

Mönch nach Solo-Protest verhaftet

Ebenfalls in der Präfektur Ngaba wurde ein junger Mönch nach einem Solo-Protest verhaftet. Lobsang Thupten aus dem Kloster Kirti, das wegen der grossen Zahl von Selbstverbrennungen und anderen Proteste seit Jahren von Sicherheitskräften hermetisch abgeriegelt ist, lief am 2. Mai mit einem Portrait des Dalai Lama über die Hauptstrasse und wurde kurz darauf verhaftet (Foto: http://www.thetibetpost.com/en/news/tibet/4987-china-arrests-a-tibetan-buddhist-monk-for-peaceful-protest-in-tibet). Über sein Schicksal ist nichts bekannt.

Tibet Post International, 2.Mai 2016

 

Erfolgreicher Protest gegen Umweltschäden durch Bergbau

Mehr als hundert Tibeter protestierten für 2 Tage gegen Umweltschäden, die durch Bergbauarbeiten im Bezirk Minyak im Osten Tibets, nahe der Bezirksstadt Dartsedo, entstanden sind. Am 4. Mai blockierten Tibeter die Zufahrtsstrasse nach Yulshok Gargye, einem heiligen Ort in der Region. Sie legten Fische vor sich auf die Strasse, die angeblich durch giftige Abwässer verendet waren (Fotos: http://www.thetibetpost.com/en/news/tibet/4998-tibetans-protest-against-chinese-mining-in-minyak-county-tibet). Die Bergabauarbeiten waren schon einmal im Jahr 2005 gestoppt worden, nachdem giftige Abwässer in den Fluss Lhuchu geleitet worden waren und dort zu einem Massensterben von Fischen führten. Im April d.J. wurden die Arbeiten wieder aufgenommen.

Sicherheitskräfte umstellten die protestierenden Tibeter, die dennoch für 2 Tage auf der Strasse verharrten. Es ist nicht bekannt, ob es zu Verhaftungen kam. In einer seltenen Wende gaben dann die Bezirksverwaltungen von Kardze und Dartsedo am 6. Mai bekannt, dass alle Arbeiten bis zur Klärung der Vorwürfe suspendiert werden.

Tibet Post International, 6. Mai 2016

Phayul, 10. Mai 2016

Zusammengestellt und redigiert für die GSTF von  Dr. Uwe Meya

 

 

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